Unser Ursprung
Der Ursprung unserer Besteckmanufaktur ist eng verbunden mit dem sächsischen Erzgebirge, einer Region, die auf eine über 800-jährige Geschichte im Silberbergbau zurückblickt.
Glück und Silber im Erzgebirge
Bereits im Jahre 1168 stießen Kaufleute in der Nähe des sächsischen Freiberg zufällig auf glänzende Steine, die nach näherer Untersuchung einen ungewöhnlich hohen Silberanteil aufwiesen. In Folge dieser bedeutenden Entdeckung zog es zahlreiche Bergleute und Glückssucher in die Gegend um Freiberg, sodass die ersten bergbaulichen Siedlungen der Region entstanden. Markgraf Otto von Meißen erkannte die Gelegenheit und gab den Bergbau, anders als an vielen anderen Orten der damaligen Zeit, für jedermann frei. Auf diese Weise wurden binnen weniger Jahre zahlreiche Erzgänge in der Gegend erkundet, was zu einem steigenden Wohlstand und zur ersten Blüte von Wirtschaft und Kultur in Sachsen führte.
Der legendäre große Silberfund
Die rund 300 Jahre danach in Schneeberg bei Aue gemachten Silberfunde legten den Grundstein zur Erschließung des westlichen Erzgebirges und dem geregelten Bergbau in dieser Region. Die Entdeckung der ergiebigen Silberadern löste einen starken Zuzug von Bergleuten, Handwerkern und Kaufleuten aus.
Auf diese Weise entstanden so in kurzer Zeit zahlreiche Gruben und stetig wachsende Siedlungen. 1477 kam es zum legendären „Großen Silberfund“ von Schneeberg. Herzog Albrecht der Beherzte soll diesen Fund einer Legende nach zum Anlass genommen haben, die St. Georg Fundgrube zu befahren und mit seinem Gefolge untertage an einem aus Erz gehauenen silbernen Tisch zu tafeln.
Kulturelle Blüte Sachsen
Aufgrund seiner vielen Bodenschätze und der tüchtigen, erfinderischen Menschen entwickelte sich Sachsen im 15. und 16. Jahrhundert zu einer der reichsten und bedeutendsten Regionen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, der 1648 endete, waren jedoch viele Städte und Dörfer des Kurstaates zerstört, das Land verarmt und die Staatskasse leer.
Durch seine natürlichen Gegebenheiten und reichen Rohstoffvorkommen erholte sich Sachsen jedoch schneller als andere Gebiete. Unter der Herrschaftszeit von Kurfürst Friedrich August I, bekannt auch als August der Starke, erlebte Sachsen eine unvergleichliche wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit, die sich noch heute durch die zahlreichen Barockbauten in Dresden, die vielen Schlösser und Burgen der Region, sowie die Gründung der Meißner Porzellanmanufaktur im Jahr 1710 erahnen lässt.
Das Neusilber als Beginn einer neuen Ära
Neben dem Silberbergbau gewann im Laufe der Zeit zunehmend auch die Förderung von Kobalt und anderen Erzen an Bedeutung. Besonders die Erfindung des Neusilbers, einer Kupfer-Nickel-Zink-Legierung, die sich hervorragend zur Produktion von Essbesteck, Musikinstrumenten sowie Schmuckwaren eignet, leitete einen erneuten Aufschwung der Region um Aue und Schneeberg ein.
Diese Erfindung bildet auch den Ausgangspunkt für die Entstehung der Marke Wellner und die Entwicklung der sächsischen Besteckindustrie.